Das Netzwerk „Stop Sexkauf“
Das Netzwerk Stop Sexkauf wurde vor vielen Jahren von KOFRA e.V. München mit dem Ziel eines Prostitutionsverbots in Deutschland gegründet. Heute arbeitet dieses Netzwerk europaweit daran, die Prostitution in ganz Europa zu verbieten. Insbesondere schaut Europa sehr kritisch auf das 2016 novellierte, noch immer sehr liberale deutsche Prostitutionsgesetz. Der Schutz der Prostituierten war Ziel der Gesetzesinitiative der Ministerin Schwesig. Aber die Politik konnte sich noch nicht mal entscheiden, zum Beispiel ein Mindesalter für junge Frauen und Männer einzuführen. Leider bleibt das Gesetz stark hinter den Erwartungen vieler Kritikerinnen zurück.
Stop Sexkauf ist vernetzt mit der European Women’s Lobby in Brüssel und ihrer Kampagne “Für ein Europa frei von Prostitution”, in der sich Gruppen aller europäischen Länder engagieren und sich gegenseitig darin unterstützen, in ihren Ländern Sexkauf zu beenden. Das Schwedische Modell des Prostitutionsverbotes mit der Bestrafung der Sexkäufer und der Entkriminalisierung der Prostituierten gilt als das Ideal, das auch für Deutschland angestrebt wird. In Schweden, Norwegen, Finnland, Island, Nordirland, Kanada und Frankreich gibt es das bereits.
Was sind die Motive für Stop Sexkauf?
Die sexualisierte Gewalt und der Missbrauch, den Prostituierte erleben, das Sklavendasein vieler Prostituierter vor allem aus den osteuropäischen Ländern, die Verletzung der Menschenwürde der Prostituierten, die zum Beispiel für Flatrate-Angebote jederzeit bereitstehen müssen. Für hoch schwangere Frauen, Kinder und Jugendliche zahlen Sexkunden hohe Aufpreise.Weitere Motive: die enorme Ausbreitung der Sexindustrie, die Vermarktung des Frauenkörpers in aller Öffentlichkeit und das kriminelle Umfeld der Prostitution mit Frauenhandel.
„Deshalb: Prostitution kann niemals ein Beruf für Frauen sein! Prostitution verletzt die Menschenwürde der Frau, sie demütigt und entwertet Frauen. Frauen werden in der Prostitution schwer traumatisiert und gesundheitlich geschädigt, oft lebenslang, auch wenn sie sich „freiwillig“ für die Prostitution entschieden haben“, so Anne Behrends. Auch sie engagiert sich für ein Verbot der Prostitution mit der Bestrafung der Sexkäufer.